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Mehr zum Thema "Winterblumen"

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Stimmt die Mär von den überwinternden Insekten in der Wiese? Ja und Nein. Studien belegen, dass auf Wiesen, die nur zu 2/3 gemäht werden, mehr Zikadenarten vorkommen. Das stehen gelassene Drittel der Wiesen wird im Folgejahr beim ersten Schnittermin mitgemäht. Aber wo überwintern dann all die anderen Insektenlarven und Schmetterlingsraupen?

Viele von ihnen überwintern in der Tat in Blüten oder Stängeln von Wildstauden – in jenen, die verholzen und im Winter trocken im Frost stehen. Dazu zählen viele Blumen der sog. Hochstaudenfluren. Also Wildpflanzen, die mehr als 60 cm an Höhe schaffen, mitunter sogar mehr als zwei Meter hoch werden können und einen Pflanzenstängel von mehreren Zentimetern Umfang ausbilden. Dazu zählen  Kardengewächse, Königskerzen oder auch Distelarten. Beispielhafte Pflanzenliste siehe: Schmetterlings- und Wildbienensaum.

Wenn viele Insekten wie Heuschrecken, Fliegen, Wildbienen und andere also mit ihrem Legestachel Eier in Pflanzenkelche und Pflanzenstängel ablegen oder als Puppen an Blättern und Stängeln haften, ist es sinnvoll, solche wertvollen Flächen über die kalte Jahreszeit stehen zu lassen, erst im Folgejahr zu schneiden oder sogar erst ein weiteres Jahr später. So können sich die Puppen und Larven in Ruhe entwickeln. Im Jahresverlauf des folgenden Jahres, wenn die Temperaturen wieder angenehm sind, schlüpfen die Larven und Puppen, um in die neue Saison zu starten. Nur wenn das gelingt, kann eine Vielzahl unserer Insekten den Winter überleben.

Aber nicht nur Insekten profitieren von stehen gelassenen Hochstauden. Auch unsere Vögel haben etwas davon. Sie laben sich an den Sämereien der Blumen. Es ist beinahe garantiert, eine Schar Distelfinken beobachten zu können, wenn eine Blumenhecke mit Karden- und Distelgewächsen stehen gelassen wird!

Wären da nicht die unruhigen Blicke der Nachbarn, der Anwohner oder Spaziergänger: "Wieso bleiben diese vertrockneten, braunen Stängel stehen? Hat da etwa niemand Zeit, das Zeug wegzuschneiden? Eine Schande!". Wohl dem, der weiß, wieso die Stauden als Wintersteher so wertvoll sind. Sie wissen es ja nun. Und wir können Ihnen noch zusätzlichen Mut zusprechen: Im Raureif des kalten Morgens oder als Trockenstrauß gebunden, sind die braunen Wildblumen auch im Winter eine Augenweide.

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