Naturgartenshop-Blog

Mehr zum Thema "Naturgarten"

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Wenn im Naturgarten von "Natur" gesprochen wird, so ist der Zustand unserer Landschaft gemeint, wie sie bis 1492 aussah – als Kolumbus die Küste Amerikas betrat.

Zu dieser Zeit war unsere mitteleuropäische Landschaft überwiegend im ökologischen Gleichgewicht: Sie war geprägt von Wiesen, Weiden, Heiden, Mooren und Wäldern und die bäuerliche Landwirtschaft bestand aus kleinen Höfen zur Selbstversorgung. Die ökologische Vielfalt war sehr hoch, weil die Landschaft vielerorts halboffen war. Das heißt, sie bestand aus einem Mosaik von Wiesen und Weiden mit vereinzelten wachsenden Gebüschen und Bäumen. Durch die schonende Beweidung mit nur wenigen Tieren wurde das Grasland kurz gehalten, aber nicht übernutzt. In dieser stickstoffarmen Erde gediehen Blumen, Kräuter und Pilze prächtig.

Vor etwa 200 Jahren jedoch wurde im Zuge der Industrialisierung damit begonnen, "die Flur zu bereinigen":  Immer mehr Land wurde für die rasant wachsende Landwirtschaft nutzbar gemacht, wodurch sich die Artenvielfalt stark reduzierte. Moore und Feuchtwiesen wurden trockengelegt, sodass den Sumpfpflanzen buchstäblich der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Durch Düngung, Großviehbetriebe und Aufforstung gelangte immer mehr Stickstoff in den Boden – viel zu viel für die meisten heimischen Pflanzen, sodass sie nicht mehr gedeihen konnten. Auch die Verwendung von Pestiziden schädigte in weiten Teilen das natürliche Gleichgewicht.

Wirklich intakte Natur, wie wir sie in einem Naturgarten anstreben, findet sich vorwiegend nur noch in Naturschutzgebieten, manchmal auch auf sog. „Ausgleichsflächen“, die angelegt wurden, um Eingriffe in die Natur zu kompensieren. Diese Flächen unterliegen einem bestimmten Pflegekonzept, werden ein- bis zweimal pro Jahr gemäht oder schonend beweidet.

Der Naturgarten, Ökogarten oder naturnahe Garten orientiert sich an den Vorbildern der Natur zu einem Zeitpunkt, als die Artenvielfalt vielerorts noch intakt war. Um möglichst viel Biodiversität zu gewährleisten, wachsen in den Beeten und auf dem Rasen zum größten Teil einheimische Wildpflanzen, denn von jeder heimischen Pflanze profitieren im Schnitt zehn heimische Tiere. Diese sollen nicht nur angelockt werden, sondern einen dauerhaften Lebensraum finden können. Die Wichtigkeit heimischer Pflanzen für das Ökosystem beschreiben wir auch hier: https://naturgartenshop.com/blogs/news/wildblumen. Um Terrassen, Wege und Mauern zu errichten, werden nach Möglichkeit regionale Recycling-Baumaterialien verwendet. Auf Beton und andere schädliche Baustoffe wird den Pflanzen und Tieren zuliebe verzichtet, denn traditionell geht es auch anders. 

Natürlich spielt im Naturgarten auch die Ästhetik und der Nutzen für Menschen eine große RolleEin Naturgarten ist immer ein echter Erlebnisraum  – ein kleines Naturschutzgebiet direkt vor der Haustür. Es fühlt sich wunderbar an, inmitten von Natur zu sitzen, die Bewohner des Gartens zu beobachten und ihnen zu lauschen. Jeder Quadratmeter Vielfalt zählt und macht Freude! 

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